Clarke Scholes

Hiroshi Suzuki und Clarke Scholes (1952)

Clarke Currie Scholes (* 25. November 1930 in Detroit, Michigan; † 5. Februar 2010 ebenda) war ein Schwimmer aus den Vereinigten Staaten. Er wurde bei den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki Olympiasieger über 100 Meter Freistil und siegte drei Jahre später auf der gleichen Distanz bei den Panamerikanischen Spielen in Mexiko-Stadt.

Karriere

Scholes begann als Neunjähriger bei der Michigan Inter-Club Swimming Association und wurde dort von der Olympiasiegerin im Wasserspringen Elizabeth Becker-Pinkston trainiert. Später übernahm deren Mann Clarence Pinkston, ebenfalls Olympiasieger im Wasserspringen, das Training.[1] Während seines Wirtschaftsstudiums schwamm der 1,91 Meter große Clarke Scholes für die Michigan State University und trainierte bei Charles McCaffrey. Er gewann fünf Meistertitel der National Collegiate Athletic Association über 50, 100 und 400 Yards Freistil und zwei Hallenmeistertitel der Amateur Athletic Union über 100 Yards Freistil.[2]

Bei den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki erreichten über 100 Meter Freistil die 24 schnellsten Schwimmer aus den Vorläufen die Halbfinalläufe, Vorlaufschnellster war der Schwede Göran Larsson in 57,5 Sekunden vor Dick Cleveland aus den Vereinigten Staaten. Im Halbfinale war Clarke Scholes in 57,1 Sekunden Schnellster vor seinem Landsmann Ronald Gora, während Dick Cleveland mit der zehntbesten Zeit ausschied. Im Finale schlugen dann Clarke Scholes und der Japaner Hiroshi Suzuki zeitgleich nach 57,4 Sekunden an. Scholes erhielt die Goldmedaille nach Kampfgerichtsentscheid, hinter Suzuki ging die Bronzemedaille an Göran Larsson; Ronald Gora wurde Achter.[3]

Bei den US-Meisterschaften blieb auch in den nächsten beiden Jahren Dick Cleveland der maßgebliche Schwimmer. Scholes kehrte 1955 noch einmal zurück. Bei den Panamerikanischen Spielen in Mexiko-Stadt gewann er in 57,7 Sekunden vor dem Kanadier George Park und Carl Woolley aus den Vereinigten Staaten.[4] Mit der 4-mal-100-Meter-Lagenstaffel in der Besetzung Frank McKinney, Fred McGuire, Leonide Barcke und Clarke Scholes als Schlussschwimmer erhielt er eine zweite Goldmedaille.[5]

Clarke Scholes war nach Abschluss seines Wirtschaftsstudiums als Verkaufsrepräsentant tätig.[1] 1975 nahm er an einem Altersklassenwettbewerb in St. Louis teil, gewann und schwamm danach nie wieder. In seiner Freizeit war Scholes am Grosse Point Theatre aktiv.[6]

Im Jahr 1980 wurde Scholes in die International Swimming Hall of Fame aufgenommen.

Weblinks

  • Clarke Scholes in der International Swimming Hall of Fame
  • Clarke Scholes in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)

Fußnoten

  1. a b Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik II. London 1948 – Tokio 1964. Sportverlag Berlin, Berlin 1998, ISBN 3-328-00740-7. Seite 315, Anmerkung 327
  2. Clarke Scholes in der International Swimming Hall of Fame
  3. 100 Meter Freistil 1952 in der Datenbank von Olympedia.org (englisch), abgerufen am 12. Januar 2023.
  4. Medaillengewinner bei Panamerikanischen Spielen bei gbrathletics.com
  5. Staffelaufstellung nach Olympedia
  6. Angaben nach Olympedia
Olympiasieger über 100 m Freistil

1896: Alfréd Hajós | 1904: Zoltán Halmay (100 yd) | 1908: Charles Daniels | 1912: Duke Kahanamoku | 1920: Duke Kahanamoku | 1924: Johnny Weissmüller | 1928: Johnny Weissmüller | 1932: Yasuji Miyazaki | 1936: Ferenc Csik | 1948: Walter Ris | 1952: Clarke Scholes | 1956: John Henricks | 1960: John Devitt | 1964: Donald Schollander | 1968: Michael Wenden | 1972: Mark Spitz | 1976: James Montgomery | 1980: Jörg Woithe | 1984: Ambrose Gaines | 1988: Matt Biondi | 1992: Alexander Popow | 1996: Alexander Popow | 2000: Pieter van den Hoogenband | 2004: Pieter van den Hoogenband | 2008: Alain Bernard | 2012: Nathan Adrian | 2016: Kyle Chalmers | 2020: Caeleb Dressel

Liste der Olympiasieger im Schwimmen

Personendaten
NAME Scholes, Clarke
ALTERNATIVNAMEN Scholes, Clarke Currie
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Schwimmer
GEBURTSDATUM 25. November 1930
GEBURTSORT Detroit, Michigan
STERBEDATUM 5. Februar 2010
STERBEORT Detroit