Franz Streber

Franz Streber (* 26. Februar 1806 in Deutenkofen; † 21. November 1864 in München) war ein deutscher Numismatiker und Archäologe, erster Professor für Archäologie an der Universität München und Leiter des Königlichen Münzkabinetts in München.

Leben

Streber, Sohn eines Patrimonialrichters, studierte in Landshut und München Theologie und schloss 1827 mit dem Examen ab. Daneben begann er sich mit Archäologie, Kunstgeschichte und Numismatik zu befassen. 1827 begann er als Gehilfe (Amanuensis) am Königlichen Münzkabinett in München zu arbeiten, das von seinem Onkel, dem Münchener Weihbischofs und Numismatiker Franz Ignaz von Streber, geleitet wurde. Nach einem Studienaufenthalt in Wien 1829 wurde er 1830 Adjunkt des Münzkabinetts und 1831 in Erlangen promoviert. 1834 wurde er außerordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 1835 ernannte ihn die Universität München zum außerordentlichen, 1840 zum ordentlichen Professor für Archäologie, Kunstgeschichte und Ästhetik. 1843/44 und 1852/53 war er Rektor der Universität. Nach dem Tod seines Onkels trat er 1841 die Stelle als Leiter (Konservator) des Münzkabinetts an, was er bis zu seinem Tode blieb.

Streber hat sich durch eine Reihe von Veröffentlichungen im Bereich der Numismatik hervorgetan. Von besonderer Bedeutung waren seine Beiträge zu den keltischen Regenbogenschüsselchen, ausgehend vom Fund von Irsching[1], über „Die ältesten in Salzburg geschlagenen Münzen“ (München 1855) sowie verschiedene kleinere Abhandlungen zur mittelalterlichen Münzkunde.

Grabstätte

Grab von Franz Streber auf dem Alten Südlichen Friedhof in München Standort48.12758333333311.564144444444

Die Grabstätte von Franz Streber befindet sich auf dem Alten Südlichen Friedhof in München (Mauer Rechts Platz 321/322 bei Gräberfeld 18) Standort48.12758333333311.564144444444. Der Weihbischof, Numismatiker und Leiter des Bayerischen Münzkabinetts Franz Ignaz von Streber (1758–1841) war ein Onkel von Franz Streber und liegt im gleichen Grab.

Literatur

  • Johannes Keller-Herder: Streber, Franz. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 25, Duncker & Humblot, Berlin 2013, ISBN 978-3-428-11206-7, S. 524 (Digitalisat).
  • Sigmund Riezler: Streber, Franz. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 36, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 553 f.
  • Harald Küthmann In: Vom Königlichen Kabinett zur Staatssammlung, 1807-1982. Ausstellungskatalog der Staatlichen Münzsammlung München, 1982, S. 207.

Weblinks

  • Universitätsarchiv München: Rektoratsreden von Prof. Dr. Franz Streber, Stiftungsfest 1844 und 1853

Anmerkungen

  1. Franz Streber: Über die sogenannten Regenbogenschüsselchen. In: Abhandlung der kgl. baier. Akademie der Wissenschaften Bd. 9, 1 (1860) und 9, 3 (1862).
Normdaten (Person): GND: 117312797 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 13081935 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Streber, Franz
ALTERNATIVNAMEN Streber, Franz Seraph (vollständiger Name); Streber, Franciscus
KURZBESCHREIBUNG deutscher Numismatiker und Archäologe
GEBURTSDATUM 26. Februar 1806
GEBURTSORT Deutenkofen
STERBEDATUM 21. November 1864
STERBEORT München