Harrison Dillard

Harrison Dillard


Harrison Dillard bei den Olympischen Spielen 1952

Voller Name William Harrison Dillard
Nation Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Geburtstag 8. Juli 1923
Geburtsort Cleveland
Größe 178 cm
Gewicht 69 kg
Sterbedatum 15. November 2019
Sterbeort Cleveland
Karriere
Disziplin Sprint, Hürdenlauf
Verein Baldwin-Wallace College
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 4 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
Gold London 1948 100 m
Gold London 1948 4 × 100 m
Gold Helsinki 1952 110 m Hürden
Gold Helsinki 1952 4 × 100 m

William Harrison „Bones“ Dillard (* 8. Juli 1923 in Cleveland, Ohio; † 15. November 2019 ebenda) war ein US-amerikanischer Leichtathlet. Bis heute ist er der einzige Sportler, der sowohl im Sprint als auch im Hürdenlauf Olympiasieger werden konnte.

Karriere

Dillard diente während des Zweiten Weltkriegs bei der US Army.[1] Nach Kriegsende kehrte er an das College zurück und nahm dort wieder das Leichtathletiktraining auf. Sein großes Vorbild war der vierfache Olympiasieger Jesse Owens, der wie Dillard aus Cleveland stammte. Ende der 1940er Jahre war Dillard einer der besten Hürdenläufer der Welt. Bei den US-amerikanischen Ausscheidungskämpfen für die Olympischen Spiele 1948, den so genannten Trials, scheiterte er jedoch im 110-Meter-Hürdenlauf. Lediglich im 100-Meter-Lauf gelang es Dillard, sich als Dritter zu qualifizieren.

Bei den Olympischen Spielen in London erreichte Dillard das Finale über 100 Meter. Dort lieferte er sich mit seinem Landsmann Barney Ewell ein Totes Rennen. Erst die Auswertung des Zielfotos zeigte Dillard als Sieger.[2] Seine Zeit von 10,3 s bedeutete die Einstellung des olympischen Rekordes. Dillard trat auch in der 4-mal-100-Meter-Staffel an. Zusammen mit seinen Teamkollegen Ewell, Lorenzo Wright und Mel Patton sicherte sich Dillard vor der britischen Stafette seine zweite Goldmedaille.[3]

Vier Jahre später konnte sich Dillard in seiner Spezialdisziplin für die Olympischen Spiele 1952 in Helsinki qualifizieren. In einem knappen Rennen wurde Dillard vor seinem Landsmann Jack Davis Olympiasieger über 110 Meter Hürden. Mit der US-amerikanischen Mannschaft gewann er in der 4-mal-100-Meter-Staffel seine vierte Goldmedaille bei Olympischen Spielen.

Dillard nahm an den 110 Meter Hürden der Makkabiade 1953 teil und gewann die Goldmedaille.[4][5]

Dillard versuchte 1956, sich ein drittes Mal für Olympische Spiele zu qualifizieren, scheiterte aber.[4]

Dillard arbeitete nach seiner Leichtathletikkarriere für das Baseball-Franchise der Cleveland Indians im Bereich Scouting und Öffentlichkeitsarbeit und moderierte eine Radio-Talkshow auf Clevelands WERE. Er arbeitete auch viele Jahre für den Cleveland City School District als dessen Business Manager.[3]

Harrison Dillard starb im Alter von 96 Jahren in seiner Heimatstadt in der Cleveland Clinic an Magenkrebs.[6]

Auszeichnungen

2013: Aufnahme in die IAAF Hall of Fame

Weblinks

Commons: Harrison Dillard – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Harrison Dillard in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)

Einzelnachweise

  1. Olympians Harrison Dillard and Herb Douglas recall life, times and the 1948 London Summer games (Memento vom 2. August 2012 im Internet Archive) (englisch)
  2. Peter Jackson: London's three Olympic Games compared. In: bbc.co.uk. 24. Juli 2012, abgerufen am 17. November 2019 (englisch). 
  3. a b Harrison Dillard. In: sports-reference.com. Sports Reference LLC, abgerufen am 17. November 2019. 
  4. a b Mal Whitfield, Olympian and Tuskegee Airman. In: drmirkin.com. 7. August 2016, abgerufen am 17. November 2019 (englisch). 
  5. Maccabiah's best athletes. In: ynetnews.com. 16. Juli 2005, abgerufen am 17. November 2019 (englisch). 
  6. Bob Dolgan: Track legend Harrison Dillard, four-time Olympic champion, dies at 96. In: cleveland.com. 16. November 2019, abgerufen am 16. November 2019. 
Olympiasieger im 100-Meter-Lauf

1896: Vereinigte Staaten 44 Thomas Burke | 1900: Vereinigte Staaten 45 Frank Jarvis | 1904: Vereinigte Staaten 45 Archie Hahn | Zwischenspiele 1906: Vereinigte Staaten 45 Archie Hahn | 1908: Vereinigtes Konigreich 1801 Reggie Walker | 1912: Vereinigte Staaten 48 Ralph Craig | 1920: Vereinigte Staaten 48 Charles Paddock | 1924: Vereinigtes Konigreich 1801 Harold Abrahams | 1928: Kanada 1868 Percy Williams | 1932: Vereinigte Staaten 48 Eddie Tolan | 1936: Vereinigte Staaten 48 Jesse Owens | 1948: Vereinigte Staaten 48 Harrison Dillard | 1952: Vereinigte Staaten 48 Lindy Remigino | 1956: Vereinigte Staaten 48 Bobby Morrow | 1960: Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Armin Hary | 1964: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bob Hayes | 1968: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jim Hines | 1972: Sowjetunion 1955 Walerij Borsow | 1976: Trinidad und Tobago Hasely Crawford | 1980: Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Allan Wells | 1984: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Carl Lewis | 1988: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Carl Lewis | 1992: Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Linford Christie | 1996: Kanada Donovan Bailey | 2000: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Maurice Greene | 2004: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Justin Gatlin | 2008: Jamaika Usain Bolt | 2012: Jamaika Usain Bolt | 2016: Jamaika Usain Bolt | 2020: ItalienItalien Marcell Jacobs

Liste der Olympiasieger in der Leichtathletik

Olympiasieger im 110-Meter-Hürdenlauf

1896: Vereinigte Staaten 44 Thomas Curtis | 1900: Vereinigte Staaten 45 Alvin Kraenzlein | 1904: Vereinigte Staaten 45 Fred Schule | Zwischenspiele 1906: Vereinigte Staaten 45 Robert Leavitt | 1908: Vereinigte Staaten 46 Forrest Smithson | 1912: Vereinigte Staaten 48 Fred Kelly | 1920: Kanada 1868 Earl Thomson | 1924: Vereinigte Staaten 48 Daniel Kinsey | 1928: Kanada 1921 Sidney Atkinson | 1932: Vereinigte Staaten 48 George Saling | 1936: Vereinigte Staaten 48 Forrest Towns | 1948: Vereinigte Staaten 48 William Porter | 1952: Vereinigte Staaten 48 Harrison Dillard | 1956: Vereinigte Staaten 48 Lee Calhoun | 1960: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Lee Calhoun | 1964: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Hayes Jones | 1968: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Willie Davenport | 1972: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Rod Milburn | 1976: FrankreichFrankreich Guy Drut | 1980: Deutschland Demokratische Republik 1949 Thomas Munkelt | 1984: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Roger Kingdom | 1988: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Roger Kingdom | 1992: Kanada Mark McKoy | 1996: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Allen Johnson | 2000: Kuba Anier García | 2004: China Volksrepublik Liu Xiang | 2008: Kuba Dayron Robles | 2012: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Aries Merritt | 2016: Jamaika Omar McLeod | 2020: Jamaika Hansle Parchment

Liste der Olympiasieger in der Leichtathletik

Olympiasieger mit der 4-mal-100-Meter-Staffel
Normdaten (Person): GND: 1061422879 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: no2015096043 | VIAF: 311620925 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Dillard, Harrison
ALTERNATIVNAMEN Dillard, William Harrison
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Sprinter und Hürdenläufer
GEBURTSDATUM 8. Juli 1923
GEBURTSORT Cleveland
STERBEDATUM 15. November 2019
STERBEORT Cleveland