Lockheed XFV-1

Lockheed XFV-1 Salmon
Lockheed XFV-1
Typ Prototyp eines VTOL-Kampfflugzeuges
Entwurfsland

Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten

Hersteller Lockheed Corporation
Erstflug 23. Dezember 1953
Indienststellung wurde nie in Dienst gestellt
Produktionszeit

wurde nie in Serie produziert

Stückzahl 2 (1 flugfähig)

Bei der Lockheed XFV-1 Salmon handelt es sich um einen in den USA in den 1950er Jahren entwickelten einsitzigen Heckstarter zur Abfangjagd. Der Zusatzname Salmon wurde nicht offiziell vergeben, sondern rührt wahrscheinlich vom Namen des Testpiloten Herman „Fish“ Salmon her. Meistens wurde die Maschine jedoch als Pogo angesprochen, obwohl der Name offiziell für den Konkurrenzentwurf der Convair XFY-1 vergeben wurde. Entwicklungsleiter war Clarence Johnson, Projektnummer von Lockheed war 081-400.

Die Maschine beruhte auf einem vollkommen unkonventionellen Konzept. Die XFV-1 war ein Ganzmetallmitteldecker mit trapezförmigen Tragflächen und einem aus kreuzförmig angeordneten Flächen bestehenden Leitwerk. Als Startvorgang war geplant die auf einem kleinen Fahrgestell am Heckleitwerk ruhende XFV-1 durch zwei gegenläufige, von einem Turboprop-Triebwerk angetriebene Luftschrauben senkrecht in die Luft zu heben. Anschließend war der Übergang in den horizontalen Flugzustand vorgesehen. Der Landevorgang sollte in umgekehrter Reihenfolge ablaufen.

Die Entwicklung begann 1947, als die US-Marine und Luftwaffe, ausgehend von einem Szenario durch sowjetische Angriffe vernichteter Flughäfen, ein Kampfflugzeug mit minimalem Platzbedarf zum Start und zur Landung forderte. Ähnliche Denkansätze gab es bereits zum Ende des Zweiten Weltkriegs bei Focke-Wulf und Heinkel. Neben der Lockheed XFV-1 wurde auch für die Convair XFY-1 ein Entwicklungsauftrag vergeben.

Für Flugversuche wurde die XFV-1 provisorisch mit einem starren konventionellen Spornradfahrwerk ausgerüstet, da ein vertikaler Start wegen der unzureichenden Triebwerksleistung nicht möglich war. Die Maschine startete so am 23. Dezember 1953 zu ihrem Erstflug. Übergänge vom horizontalen in den vertikalen Flugzustand und zurück wurden nur in sicherer Höhe durchgeführt, ohne dass eine Landung versucht wurde. Diese Flugversuche, die von dem erfahrenen Testpiloten Herman Salmon durchgeführt wurden, zeigten, dass für einen normalen Piloten unter erschwerten Bedingungen dieser Vorgang außerordentlich riskant sein würde.

Insgesamt wurden 32 Flüge durchgeführt, bevor das Projekt im Juni 1955 eingestellt wurde. In den USA gab es daraufhin weitere Entwicklungen senkrechtstartender Flugzeuge, die jedoch alle mehr oder weniger erfolglos blieben. Erst der Hawker Siddeley Harrier bewies die Einsatztauglichkeit eines Senkrechtstarters.

Der einzige flugfähige Prototyp (Bureau Number 138657) ist erhalten geblieben und befindet sich im Naval Aviation Museum in Pensacola, Florida. Das zweite Flugzeug (Bureau Number 138658) wurde nie fertiggestellt und dient heute als „Torwache“ auf der Naval Air Station Los Alamitos, Kalifornien.[1]

Nicht geflogener zweiter Prototyp 138658

Technische Daten

Kenngröße Daten
Besatzung 1
Länge 11,43 m
Spannweite 8,35 m
Höhe ? m
Flügelfläche 22,85 m²
Flügelstreckung 3,1
Propellerdurchmesser 4,88 m
Leermasse 5.263 kg
max. Startmasse 7.360 kg
Höchstgeschwindigkeit 930 km/h in 4.500 m Höhe
Dienstgipfelhöhe 13.200 m
Reichweite 845 km
Triebwerke ein Turboprop Allison YT40-A-6 mit 5.850 shp (4.362 kW)
Bewaffnung (geplant) vier 20-mm-Maschinenkanonen, 48 × 70-mm-Luft-Luft-Raketen. Prototyp unbewaffnet

Einzelnachweise

  1. XFV-1 auf 1000aircraftphotos.com (abgerufen am 14. Februar 2023)
Jagdflugzeuge (Fighter) der U.S. Navy und des U.S. Marine Corps bis 1962

XFA • F2A • F3A • FB • F2B • F3B • F4B • XF5B • XF6B • XF7B • XF8B • FC • F2C • F3C • F4C • F5C • F6C • F7C • F8C • F9C • F10C • F11C • XF12C • XF13C • XF14C • XF15C • FD • XFD • F2D • F3D • F4D • F5D • F6D • FF • F2F • F3F • F4F • XF5F • F6F • F7F • F8F • F9F • XF10F • F11F • XF12F • XFG • FG • XF2G • F2G • XFH • FH • F2H • F3H • F4H • FJ • XFJ • XF2J • XF3J • FL • XFL • F2L • XF3L • FM • F2M • F3M • XFN • FO • FR • XF2R • XFT • F2T • FU • XF2U • XF3U • F4U • XF5U • F6U • F7U • F8U • XFV

Siehe auch: USAAS-/USAAC-/USAAF-Jagdflugzeuge, USAF-Jagdflugzeuge bis 1962 und US-Jagdflugzeuge seit 1962
Zivile Baureihen:

1 Vega2 Vega3 Air Express4 Explorer5 Vega7 Explorer • 8 Sirius • 8 Altair • 9 Orion10 Electra12 Electra Junior14 Super Electra18 Lodestar • L-44 Excalibur • Constellation-FamilieL-049 ConstellationL-75 SaturnL-100 HerculesL-188 ElectraL-649 ConstellationL-749 ConstellationL-1011 TriStarL-1049 Super ConstellationL-1249 Super ConstellationL-1329 JetStarL-1649 StarlinerL-2000QSST

Bomber:

Y1A-9 • A-28A-29 • XB-30 • B-34B-37

Transportflugzeuge:

Y1C-12Y1C-17 • Y1C-23 • Y1C-25 • XC-35C-36C-37C-40C-56C-57C-59C-60C-63C-66C-69UC-85UC-101C-104C-111C-121C-130 (KC-130) (AC-130) • C-139C-140C-141C-5JO • XRO • R2OR3OXR4OR5OXR6O / R6VR7O / R7VR8V / GV / UV

(Elektronische) Aufklärungsflugzeuge:

O-56F-4F-5F-14 • YO-3 • EC-121EC-130WC-130EP-3RB-69U-2 (TR-1)A-12SR-71PO / WVXW2V

Jagdflugzeuge:

XFM-2 • XPB-3 • YP-24 • P-38XP-49 • XP-58 • P-80 / F-80XF-90F-94F-97F-104F-117YF-12F-16F-22F-35

Hubschrauber:

CL-475 • XH-51 • AH-56VH-71

Seepatrouillen/-aufklärungsflugzeuge:

PBOPVP-2 (P2V)P-3 (P3V)P-7CP-122CP-140S-3

Drohnen (UAVs):

AQM-60 • MQM-105 • D-21P-175RQ-3RQ-170

Trainingsflugzeuge:

AT-18T-33T-40TO / TVT2V (T-1)

Versuchsflugzeuge und Projekte:

CL-400 • M-21P-791SR-72X-7X-17X-27X-35X-44X-55X-56 • XFV-1 • XV-4FB-22

Militärische Baureihen nach Namen:

BlackbirdConstellationConstitutionDragon LadyGalaxyHarpoonHerculesHudsonJetStarLightningLightning IILodestarNeptune AP-2HNeptune P-2NighthawkOrionOxcartRaptorShooting Star P-80, F-80Shooting Star T-33StarfighterStarfireStarlifterSuper ConstellationVenturaViking