Rubidiumamid

Strukturformel
Rubidiumamid
Allgemeines
Name Rubidiumamid
Summenformel RbNH2
Kurzbeschreibung

weiße zerfließliche Kristalle[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 12141-27-4
Wikidata Q745794
Eigenschaften
Molare Masse 101,49 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

2,59 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

309 °C[2]

Löslichkeit

reagiert mit Wasser[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Rubidiumamid ist eine chemische Verbindung des Rubidiums aus der Stoffgruppe der Metallamide.

Herstellung

Rubidiumamid bildet sich beim Erwärmen des Metalls im Ammoniakstrom.[1]

2   R b + 2   N H 3   2   R b N H 2 +   H 2 {\displaystyle \mathrm {2\ Rb+2\ NH_{3}\longrightarrow \ 2\ RbNH_{2}+\ H_{2}\uparrow } }

Es entsteht auch durch Reaktion von Rubidiumhydrid mit flüssigem Ammoniak unter Wasserstoffentwicklung. Bei Raumtemperatur läuft die Reaktion mit gasförmigem Ammoniak nur sehr langsam ab.[4]

R b H + N H 3 R b N H 2 + H 2 {\displaystyle \mathrm {RbH+NH_{3}\longrightarrow RbNH_{2}+H_{2}\uparrow } }

Beim Erwärmen von Rubidiumhydrid im Stickstoffstrom entsteht ebenfalls Rubidiumamid, als Nebenprodukt bildet sich jedoch in nicht unbedeutenden Mengen Rubidiumnitrid.[1]

Eigenschaften

Physikalische Eigenschaften

Rubidiumamid kristallisiert im kubischen Kristallsystem in der Raumgruppe Fm3m (Raumgruppen-Nr. 225)Vorlage:Raumgruppe/225 mit den Gitterparameter a = 639,5 pm.

Chemische Eigenschaften

Mit Wasser reagiert Rubidiumamid unter Bildung von Ammoniak und Rubidiumhydroxid.[2]

R b N H 2 + H 2 O   R b O H +   N H 3 {\displaystyle \mathrm {RbNH_{2}+H_{2}O\longrightarrow \ RbOH+\ NH_{3}\uparrow } }

Mit Ethanol bildet sich Rubidiumethanolat und Ammoniak.[2]

R b N H 2 + C 2 H 5 O H   C 2 H 5 O R b +   N H 3 {\displaystyle \mathrm {RbNH_{2}+C_{2}H_{5}OH\longrightarrow \ C_{2}H_{5}ORb+\ NH_{3}\uparrow } }

Einzelnachweise

  1. a b c R. Abegg, F. Auerbach: 'Handbuch der anorganischen Chemie'. Verlag S. Hirzel, Bd. 2, 1908. S. 430.Volltext
  2. a b c d e Jean D’Ans, Ellen Lax: Taschenbuch für Chemiker und Physiker. 3. Elemente, anorganische Verbindungen und Materialien, Minerale, Band 3. 4. Auflage, Springer, 1997, ISBN 978-3-540-60035-0, S. 688f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. H. Moissan: "Préparation et propriétés des hydrures de rubidium et de césium" in Compt. Rend. Hebd. 1903, 136, S. 587. Volltext