Munas Dabbur

Munas Dabbur
Munas Dabbur (2018)
Personalia
Geburtstag 14. Mai 1992
Geburtsort Nazareth, Israel
Größe 181 cm
Position Sturm
Junioren
Jahre Station
2003–2010 Maccabi Ahi Nazareth
2010–2011 Maccabi Tel Aviv
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
2009–2010 Maccabi Ahi Nazareth 5 0(0)
2011–2014 Maccabi Tel Aviv 66 (22)
2014–2016 Grasshopper Club Zürich 82 (41)
2016–2019 FC Red Bull Salzburg 76 (44)
2017 → Grasshopper Club Zürich (Leihe) 13 0(7)
2019–2020 FC Sevilla 2 0(0)
2020–2023 TSG 1899 Hoffenheim 84 (17)
2023– Shabab Al-Ahli Dubai 7 0(2)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
2011 Israel U19 7 0(3)
2011–2014 Israel U21 22 (13)
2014–2022 Israel 40 (15)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Stand: 30. Dezember 2023

Munas Dabbur (hebräisch מואנס דאבור, arabisch مؤنس دبور, DMG Muʾnas Dabbūr; * 14. Mai 1992 in Nazareth) ist ein israelischer Fußballspieler. Der Stürmer steht bei Shabab Al-Ahli Dubai unter Vertrag und gilt als erfolgreichster arabischstämmiger Fußballer Israels.[1] Von 2014 bis 2022 stand er im Aufgebot der Nationalmannschaft seines Heimatlandes.

Karriere

Verein

Dabbur begann seine Karriere in der Jugendabteilung von Maccabi Ahi Nazareth und wechselte 2010 zu Maccabi Tel Aviv. In der Saison 2011/12 der Ligat ha’Al erzielte er für Maccabi Tel Aviv in 26 Spielen acht Tore. In der Spielzeit 2012/13 gewann er mit Maccabi die israelische Meisterschaft. Mit zehn Treffern in 26 Spielen und zwei Toren zu Beginn der Saison gegen Maccabi Haifa trug er maßgeblich zum Gewinn der Meisterschaft bei.

Am 4. Februar 2014 wechselte er zum Schweizer Rekordmeister Grasshopper Club Zürich. Am 16. Februar 2014 wurde er im Spiel gegen den FC St. Gallen zum ersten Mal in der Raiffeisen Super League eingesetzt. Beim 5:1-Sieg gegen die Ostschweizer erzielte er seine ersten beiden Saisontore für GC und gab eine Vorlage.

Im Mai 2016 wurde bekannt, dass Dabbur den Verein nach dem Saisonende verlässt und zum österreichischen Meister FC Red Bull Salzburg wechselt.[2] Im Februar 2017 kehrte er leihweise ein halbes Jahr zum Grasshopper Club Zürich zurück.[3] Nach seiner Rückkehr wurde der Angreifer Stamm- und wichtigster Offensivspieler der Salzburger. Er gewann mit dem Verein dreimal in Folge die österreichische Meisterschaft und zweimal den ÖFB-Cup. Dabbur wurde im Trikot von RB zweimal Torschützenkönig der Bundesliga, spielte mit der Mannschaft regelmäßig im Europapokal und konnte in 128 Pflichtspielen 72 Tore erzielen sowie deren 31 vorbereiten.

Zur Saison 2019/20 wechselte er nach Spanien zum FC Sevilla, bei dem er einen bis Juni 2023 laufenden Vertrag erhielt.[4] In Sevilla wurde der Stürmer lediglich in der Europa League regelmäßig eingesetzt, wobei er in sechs Spielen drei Tore erzielen konnte, in der Primera División kam er in der Hinrunde nur zu zwei Kurzeinsätzen.

Innerhalb des Wintertransferfensters wurde der Israeli vom deutschen Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim verpflichtet und erhielt einen bis Juni 2024 gültigen Vertrag.[5] Sein Debüt für die TSG absolvierte Dabbur im Januar 2020 in der Fußball-Bundesliga bei der 1:2-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt, als er zum Start der 2. Halbzeit für Ihlas Bebou eingewechselt wurde.[6] Sein erstes Tor für die Hoffenheimer folgte im Februar 2020 bei der 4:3-Niederlage gegen den FC Bayern München im Achtelfinale des DFB-Pokals.[7] Dabbur konnte sich in den 3½ Jahren bei der TSG Hoffenheim nie endgültig in die Startelf spielen. Trotzdem absolvierte er insgesamt in der Bundesliga, im DFB-Pokal und in der UEFA Europa League 99 Pflichtspiele für die TSG und erzielte dabei 29 Tore und bereitete weitere 10 Tore vor.[8] In seinem letzten Spiel für die TSG im Mai 2023 gegen den 1. FC Union Berlin bereitete er kurz vor Schluss ein Tor von Andrej Kramaric vor und erzielte kurz darauf den entscheidenden Treffer zum 4:2-Sieg, welcher den Klassenerhalt der TSG Hoffenheim nach einem langen Abstiegskampf sicherte.[9]

Im Juli 2023 wechselte Dabbur in die Vereinigte Arabische Emirate zu Shabab Al-Ahli Dubai.[10] Sein erstes Spiel für seinen neuen Verein absolvierte Dabbur im August 2023 in der Qualifikation für die AFC Champions League gegen al-Wihdat SC. Dabei erzielte er in der 86. Spielminute den Treffer zum 3:0 Endstand und damit auch sein erstes Tor für Shabab Al-Ahli Dubai.[11] Ende Dezember 2023 gewann er mit seinem neuen Verein den nationalen Superpokal.[12]

Sein Vertrag in Dubai läuft bis Juni 2025.

Nationalmannschaft

Dabbur in der israelischen U-21 Nationalmannschaft (2013)

2013 nahm Dabbur mit der israelischen U21-Nationalmannschaft an der U21-Europameisterschaft 2013 im eigenen Land teil. Nach drei Spielen, von denen Dabbur zwei von Anfang in Angriff nahm, war das Turnier für den Gastgeber jedoch zu Ende. 2014 wurde Dabbur erstmals in den Kader der A-Nationalmannschaft berufen. Sein Debüt gab er im Juni 2014 in einem Testspiel gegen Honduras.[13] Sein erstes Tor erzielte Dabbur im September 2015 in der EM-Qualifikation gegen Andorra.[14] Nach 40 Länderspielen gab Dabbur im Juli 2022 auf Instagram seinen Rücktritt von der Nationalmannschaft bekannt.[15]

Titel und Erfolge

Maccabi Tel Aviv

FC Red Bull Salzburg

Shabab Al-Ahli Dubai

Individuelle Erfolge

  • Torschützenkönig der Super League: 2016
  • Torschützenkönig der österreichischen Bundesliga: 2018, 2019
  • Bester Spieler der Bundesliga: 2019

Persönliches

Dabbur ist Muslim. Sein Bruder, Anas, ist ebenfalls Fußballprofi.[16] Ihr Vater Kasam kam 2009 bei einem Autounfall ums Leben.[17]

Weblinks

Commons: Munas Dabbur – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Munas Dabbur in der Datenbank von weltfussball.de
  • Munas Dabbur in der Datenbank von transfermarkt.de
  • Munas Dabbur in der Datenbank von National-Football-Teams.com (englisch)
  • Munas Dabbur in der Datenbank des israelischen Fußballverbandes

Einzelnachweise

  1. Raphael Gellar: Steht Israel dem Aufstieg von arabischstämmigen Fußballern im Weg? Vice-Sports vom 10. April 2015.
  2. בָּרוּךְ הַבָּא‎ MUNAS! redbullsalzburg.at, am 13. Mai 2016, abgerufen am 13. Mai 2016
  3. Dabbur wechselt leihweise zu GC gcz.ch, am 14. Februar 2017, abgerufen am 22. Februar 2017
  4. The Israeli forward Dabbur signs for four seasons and will arrive next season sevillafc.es, am 17. Januar 2019, abgerufen am 17. Januar 2019
  5. Dabbur stürmt für die TSG. TSG 1899 Hoffenheim, 7. Januar 2020, abgerufen am 13. Juli 2023. 
  6. Chandler lässt Frankfurt zum Auftakt feiern. Kicker, abgerufen am 13. Juli 2023. 
  7. Nach 4:1-Führung: Bayern muss am Ende zittern. Kicker, abgerufen am 13. Juli 2023. 
  8. Munas Dabbur - Detaillierte Leistungsdaten. Transfermarkt, abgerufen am 13. Juli 2023. 
  9. Dabburs Wiedergutmachung. Kicker, abgerufen am 13. Juli 2023. 
  10. Dabbur wechselt nach Dubai. TSG 1899 Hoffenheim, 12. Juli 2023, abgerufen am 12. Juli 2023. 
  11. FC Shabab Al-Ahli Dubai - Al-Wehdat SC, 15.08.2023 - AFC Champions League-Qualifikation - Spielbericht. transfermarkt.de, abgerufen am 25. August 2023. 
  12. Shabab Al Ahli wins UAE Super Cup sixth time. sharjah24.ae, 29. Dezember 2023, abgerufen am 30. Dezember 2023 (englisch). 
  13. Honduras - Israel, 02.06.2014 - Freundschaftsspiele - Spielbericht. Abgerufen am 27. Juli 2022. 
  14. Israel - Andorra, 03.09.2015 - EM-Qualifikation - Spielbericht. Abgerufen am 27. Juli 2022. 
  15. i24NEWS: Arab soccer player quits Israeli national team, year after Jerusalem criticism. Abgerufen am 27. Juli 2022 (englisch). 
  16. Profil von Anes Dabur. Transfermarkt.ch, abgerufen am 16. Juni 2018. 
  17. Munas Dabbur von Red Bull Salzburg im Interview: "Der Schock stand uns tagelang ins Gesicht geschrieben". Abgerufen am 16. Juli 2019. 
Torschützenkönige der österreichischen Fußballmeisterschaft

1912 Schwarz | 1913 Kuthan | 1914 Neumann | 1915 Deutsch | 1916 Kuthan | 1917 Bauer / Neubauer | 1918 Bauer | 1919 Uridil | 1920 Uridil / Winkler | 1921 Uridil | 1922 Kuthan | 1923 Swatosch | 1924 Wieser | 1925 Wieser | 1926 Wieser | 1927 Schall | 1928 Schall | 1929 Schall | 1930 Weselik | 1931 Schall | 1932 Schall | 1933 Binder | 1934 Bican | 1935 Kaburek | 1936 Hahnemann | 1937 Binder | 1938 Binder | 1939 Binder | 1940 Binder | 1941 Binder | 1942 Jelinek / Reitermaier | 1943 Kerbach | 1944 Decker | 1945 Fischer | 1946 Stojaspal | 1947 Stojaspal | 1948 Stojaspal | 1949 Habitzl | 1950 Decker | 1951 Dienst | 1952 Stojaspal | 1953 Dienst / Stojaspal | 1954 Dienst | 1955 Brousek | 1956 Buzek | 1957 Dienst | 1958 Horak | 1959 Hof | 1960 Cejka | 1961 Nemec | 1962 Nemec | 1963 Hof | 1964 Nemec | 1965 Gayer | 1966 Buzek | 1967 Starek | 1968 Bjerregaard | 1969 Köglberger | 1970 Kaltenbrunner | 1971 Kreuz | 1972 Riedl | 1973 Breuer | 1974 Krankl | 1975 Köglberger | 1976 Pirkner | 1977 Krankl | 1978 Krankl | 1979 Schachner | 1980 Schachner | 1981 Jurtin | 1982 Bakota | 1983 Krankl | 1984 Nyilasi | 1985 Polster | 1986 Polster | 1987 Polster | 1988 Stojadinović | 1989 Pacult | 1990 Rodax | 1991 Daněk | 1992 Westerthaler | 1993 Daněk | 1994 Jurčević / Pfeifenberger | 1995 Sané | 1996 Vastić | 1997 Wagner | 1998 Frigård | 1999 Glieder | 2000 Vastić | 2001 Gilewicz | 2002 Brunmayr | 2003 Lawarée | 2004 Kollmann | 2005 Mayrleb | 2006 Kuljić / Linz | 2007 Zickler | 2008 Zickler | 2009 Janko | 2010 Hofmann | 2011 Linz | 2012 Jantscher / Maierhofer | 2013 Hosiner | 2014 Soriano | 2015 Soriano | 2016 Soriano | 2017 Kayode | 2018 Dabbur | 2019 Dabbur | 2020 Weissman | 2021 Daka | 2022 Adeyemi | 2023 Burgstaller

Torschützenkönige der Schweizer Fussballmeisterschaft seit der Saison 1933/34

Nationalliga / Nationalliga A
1934Kielholz | 1935: Bösch | 1936: Jäggi | 1937Frigerio | 1938: Monnard | 1939: Artimovics | 1940: Aeby | 1941Frigerio | 1942Frigerio | 1943Amadò | 1944: Andres | 1945Friedländer | 1946Friedländer | 1947Amadò / Blaser | 1948: Righetti | 1949Fatton | 1950Fatton | 1951Friedländer | 1952Hügi | 1953Hügi / Meier | 1954Hügi | 1955Mauron | 1956Vukosavljević | 1957: Kauer | 1958Wechselberger | 1959: Meier | 1960: Schneider | 1961Robbiani | 1962Fatton | 1963: von Burg | 1964: Desbiolles | 1965Blättler / Kerkhoffs | 1966Blättler | 1967Blättler / Künzli | 1968Künzli | 1969Peters | 1970Künzli | 1971: Müller | 1972Dimmeler / Dörfel | 1973Hitzfeld / Grahn | 1974Jeandupeux | 1975Katić | 1976Risi | 1977: Cuccinotta | 1978Künzli | 1979Risi | 1980Sulser | 1981Risi | 1982Sulser | 1983Brigger | 1984Bregy | 1985Cina 1986Thychosen | 1987Eriksen | 1988Eriksen | 1989Rummenigge | 1990Zamorano | 1991Zuffi | 1992: Molnar | 1993Anderson | 1994Élber | 1995Aleksandrov | 1996Aleksandrov / Moldovan | 1997Moldovan | 1998Nonda | 1999Rey | 2000Amoah | 2001Chapuisat / Giménez | 2002: Giménez / Núñez

Super League
2003Núñez | 2004Chapuisat | 2005: Giménez | 2006: Keita | 2007Petrić | 2008Yakin | 2009Doumbia | 2010: Doumbia | 2011: Frei | 2012: Frei | 2013: Scarione | 2014: Gashi | 2015: Gashi | 2016: Dabbur | 2017: Doumbia | 2018: Ajeti | 2019: Hoarau | 2020: Nsame | 2021: Nsame | 2022: Siebatcheu | 2023: Nsame

Personendaten
NAME Dabbur, Munas
ALTERNATIVNAMEN מואנס דאבור (hebräisch)
KURZBESCHREIBUNG israelischer Fußballspieler
GEBURTSDATUM 14. Mai 1992
GEBURTSORT Nazareth, Israel